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Wie arbeitet der Ladebooster?

Die Handelsbezeichnung dieser Geräte erweckt eigentlich einen falschen Eindruck: Es „boostert“ nicht, sondern ändert die Spannung, die vom System Lichtmaschine-Batterie kommt, um die Aufbaubatterie zu laden. Ein Ladebooster ist also ein Gleichspannungswandler (DC-DC-Wandler, oft auch als B2B-Wandler – „Batterie to Batterie“ – bezeichnet).

Ursprünglich wurden diese Spannungswandler für den Wohnwagenbereich entwickelt mit der Aufgabe, den Spannungsverlust auf dem Weg von der Batterie des Zugfahrzeuges bis zur Batterie im Wohnwagen auszugleichen, also die Spannung anzuheben. Inzwischen halten sie aber vermehrt Einzug in Wohnmobile, auch wohl aufgrund einer sehr geschickten Marketingstrategie, die dazu führt, dass in den Foren fast schon gebetsmühlenartig so getan wird, als sei ein Campingleben ohne Ladebooster unmöglich; dabei werden auch unsagbar viele falsche Aussagen über die Funktionalität der modernen, „intelligenten“ Lichtmaschinen mantrahaft wiederholt.

Wie wir ja bereits wissen, verbindet ein Trennrelais bei laufendem Motor die Starterbatterie mit der Aufbaubatterie, es fließt Strom zur AB und diese wird (mit-)geladen. Diese Verbindung ist aber eine einfache, offene (Strom fließt, TR geschlossen) oder geschlossene (kein Strom fließt, TR geöffnet) Verbindung. Würde die Situation eintreten, dass die Aufbaubatterie 12,5 V hat, die Starterbatterie aber nur 12 V, würde beim einfachen Trennrelais der Strom nicht in die gewollte Richtung fließen, sondern von der Aufbaubatterie zur Starterbatterie.

Der Ladebooster ersetzt das Trennrelais. Er tritt gegenüber der Starterbatterie als Verbraucher auf und zieht von dort Strom, um die Aufbaubatterie – ähnlich wie ein Ladegerät – mit einer optimierten Ladekennlinie (deren Bedeutung im Fahrbetrieb allerdings eher untergeordnet ist) zu laden. Der Strom kann also nur in eine Richtung fließen. Um seine Funktion zu erfüllen, muss der Ladebooster allerdings „wissen“, dass der Motor läuft. Dieses Wissen bezieht er im Idealfall über das D+-Signal.

Die meisten Ladebooster haben zusätzlich eine Erhaltungsladungsfunktion, in Ruhe schicken sie einen Strom von 2-4 A von der Aufbaubatterie zur Starterbatterie.

Brauche ich einen Ladebooster?

Wichtig ist es, zu wissen, welche Batterien (Aufbau- und Starterbatterie an Bord hat und was die an Spannung vertragen. Sicher kann man sein, dass die vom Hersteller eingebaute Starterbatterie die Ladespannung der Lichtmaschine verträgt.

Um dann die Frage, ob man einen Ladebooster braucht, zu beantworten, muss man zunächst einmal herausfinden, was denn tatsächlich passiert, wie also die Lichtmaschine arbeitet. Das geht relativ einfach: Ein einfacher Messstecker für den Zigarettenanzünder reicht, um zu sehen, welche Spannung die Lichtmaschine wann liefert. Diese Stecker messen zwar nicht genau, für die Anwendung, um die es hier geht, aber völlig ausreichend. Sofern ein Trennrelais verbaut ist, sieht man beim Einschalten der Zündung die Spannung der Starterbatterie, und, sobald der Motor läuft, die Spannung des verbundenen Systems (Lima, Starter-, Aufbaubatterie).

Ist diese Spannung relativ konstant und liegt sie nicht zu weit weg von der Ladeschlussspannung der verwendeten Aufbaubatterie, ist ein Ladebooster, der ja einen Wirkungsverlust von über 10% hat, entbehrlich. Dabei ist es völlig egal, welche EURO-Norm der Motor hat, es geht nur um das tatsächliche Verhalten der Lichtmaschine. Auch die Bordbatterie eines modernen Fahrzeuges wird möglicherweise mit 100 W Solar und klassischem (oder intelligentem) Trennrelais durchaus hinreichend geladen.

Welche Anhaltspunkte gibt es?

in Arbeit

Welcher Booster soll es sein?

Hier gilt nicht: Je größer, desto besser. Es ist kontraproduktiv, eine 100 Ah-Batterie mit einem 60A-Ladebooster zu bespielen, das ist sogar schädlich.

Was die Ausgangsleistung (also den Strom, der an die Aufbaubatterie abgegeben wird) angeht, gibt drei Anhaltspunkte:

  • die Lichtmaschine darf nicht überfordert werden (hierzu in den technischen Daten des Basisfahrzeuges nachsehen – der Ladebooster arbeitet mit einem Wirkungsgrad von ca. 90%, zieht also eine höhere Leistung aus der Starterbatterie, als er abgibt)
  • eine klassische Batterie mit weniger als einem Drittel der Kapazität laden
  • eine Lithium-Batterie mit weniger als der Hälfte der Kapazität laden

Zudem erscheint es mir sinnvoll, einen LB auszuwählen, der die Funktion „Erhaltungsladung der Starterbatterie“ hat, das spart Verkabelung und schützt vor leeren Starterbatterien.

Gründe, einen „isolated“ Booster, also einen solchen, der galvanisch getrennt ist, zu erwerben, sehe ich zumindest im Wohnmobilbereich nicht.

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