Ein Wechselrichter macht aus 12V Gleichstrom 230V Wechselstrom, insbesondere Selbstausbauer halten ihn für unverzichtbar, weil sie Gas scheuen und ihnen auch nicht bekannt ist, dass sehr viele Geräte eben auch über 12V betrieben werden können – häufig genannt werden Handy, Laptop, E-Bike-Akkus. Für die genannten Geräte gibt es meist 12V-Lösungen.
Zunächst muss man festhalten: der Wechselrichter mag für den Einen oder Anderen unvermeidbar sein, aber es ist die ineffizienteste Form der Energieverwertung. Braucht man trotzdem einen, sollte man darauf achten, dass er eine reine Sinuswelle produziert, ansonsten könnten empfindlichere Geräte schon den Geist aufgeben.
Hat der Wechselrichter nur eine fest verbaute Ausgangssteckdose, ist kein weiterer FI/RCD-Schutzschalter erforderlich, weil die galvanische Schutztrennung den Personenschutz sicherstellt.
Will man allerdings hinter dem Wechselrichter ein 230V-Netz betreiben, gibt es hierzu Vorschriften, die in den Ausbauerforen immer wieder diskutiert werden, insbesondere auch deren Sinn, die aber einfach derzeit die „anerkannten Regeln der Technik“ sind; danach ist hinter dem WR für das entstehende gesonderte Netz ein weiterer FI-Schalter zu verbauen und nicht nur der PE, sondern auch der Neutralleiter dieses Netzes mit der Fahrzeugmasse zu verbinden. Der zu verbauende FI-Schalter muss vom Typ A sein, sofern eine galvanische Trennung zwischen Gleichstrom und Wechselstrom im Wechselrichter gegeben ist; ist das nicht der Fall, ist ein FI/RCD vom Typ B notwendig.
Nach der DIN-VDE 0100-410 kann theoretisch zwar auch ein IT-Netz ohne Isolationsüberwachung betrieben werden, sofern jede einzelne Steckdose mit einem RCD versehen ist, das ist jedoch genauso wie eine vollständige Isolationsüberwachung noch aufwändiger; deshalb ist die Diskussion, ob je nach Konfiguration ein TN-C oder ein IT-Netz entsteht und ein FI sinnvoll ist, weil er im IT-Netz ohnehin nicht auslösen würde, angesichts der Vorschriften völlig sinnfrei.
Will man direkt das ganze 230V-Netz des Fahrzeuges alternativ zum Landstrom mit 230V vom Wechselrichter versorgen (TN-C-Netz), gibt es solche, die bereits eine Netzvorrangschaltung eingebaut haben; die sorgt dafür, dass der Wechselrichter nur dann 230V einspeist, wenn kein Landstrom angeschlossen ist. Diese Wechselrichter enthalten oft auch schon die Erdungsbrücke (mit der N auf Masse gelegt wird – s. o.). Geeignet für derartige Schaltungen sind eigentlich nur bestimmte Geräte der Firmen Dometic, Victron und Büttner, diese haben dann auch die PEN-Brücke bereits integriert. Die PEN-Brücke wird bei diesen Geräten über ein Relais gesteuert und weggeschaltet, wenn Landstrom anliegt, und das ist auch gut so, denn sonst würde bei einem verpolten Landstromanschluss der erste FI auslösen. An dem (zweiten) FI hinter dem WR kommt man allerdings auch bei dieser Installation nicht vorbei.
Bestimmte 230V-Verbraucher müssen in dem Fall, dass das Aufbaunetz, also die 230V-Steckdosen, über den Wechselrichter betrieben wird, unmittelbar hinter dem FI/LS (RCBO) des Landstromanschlusses angeschlossen werden – sie sollen eben nicht mit über den Wechselrichter laufen. Auf jeden Fall ist dies das Netz-Ladegerät, sinnvollerweise aber auch der Kühlschrank und eben alle Komponenten, die dann nicht mit 230V versorgt werden sollen, wenn der Wechselrichter seinen Strom aus der Aufbaubatterie bezieht.
Letztlich gibt es natürlich auch noch Wechselrichter, die beispielsweise noch die Funktion des Netzladegerätes (also Umwandlung von Landstrom in 12V für das Bordnetz) integriert haben; Vorteil solcher Geräte ist häufig ebenfalls, dass alle Schaltungen schon drin sind.