Dieser Artikel beschreibt die Auflastung eines Wohnwagens ohne technische Änderungen (sogenannte Dokumentenauflastung).
Es kursieren einige Fehl- und Falschinformation zum Thema Auflastung. Daher möchten wir zu Fragen der Vorgehensweise und der Kosten einige Klarstellungen vornehmen:
Wieviel wiegt mein Wohnwagen aktuell?
Um das tatsächliche „Kampfgewicht“ eures Wohnwagens festzustellen, solltet Ihr euer Gefährt normal beladen, einschl. eventuell mitgeführter Fahrräder, der Gasflaschen und des übrigen Reisegepäcks. Dann fahrt Ihr bei der nächsten Tour vollgepackt zu einer auf dem weg liegenden öffentlichen Waage (Landhandel, TÜV, Schrottplatz etc.) und lasst das Gewicht feststellen.
Ist eine Auflastung möglich?
Seid Ihr bereits nahe an der Grenze des zulässigen Gesamtgewichts (das passiert dank Mover, Markise, Klimaanlage, mitgeführter Möbel etc. schneller als einem lieb ist), folgt als nächster Schritt die Kontaktaufnahme zum Wohnwagenhersteller. Unter Angabe der Fahrgestellnummer fragt Ihr nach, ob eine Erhöhung des zulässigen Gesamtgewichts ohne technische Änderungen möglich ist (Dokumentenauflastung). Sofern die Frage bejaht wird, könnt Ihr die Auflastung beauftragen.
Unbedenklichkeitsbescheinigung beantragen
Der Hersteller (in unserem Fall Hobby) erstellt eine sogenannte Unbedenklichkeitsbescheinigung und versendet diese zusammen mit einem neuen Typenschild. Das neue Typenschild ersetzt das bisherige Typenschild und kann nach erfolgter Eintragung selbst montiert werden. Die Kosten für die Unbedenklichkeitsbescheinigung betrugen bei Hobby im Jahre 2021 95,20 Euro.
technische Abnahme
Mit der Unbedenklichkeitsbescheinigung führt ihr euren Wohnwagen bei einer amtlich anerkannten Prüforganisation vor. Es lohnt sich, bei den einzelnen Firmen vorher anzufragen, wie hoch die Kosten für die Abnahme sind. Wir haben bei der GTÜ 55,00 Euro gezahlt.
Eintragung der Auflastung bei der Zulassungsstelle
Beim Termin beim Straßenverkehrsamt legt Ihr die Fahrzeugpapiere, die Unbedenklichkeitsbescheinigung und das Formular der Prüfstelle vor. Die Änderung der Zulassungspapiere hat 12,00 Euro gekostet.
Montage des Typenschildes
Das vom Hersteller zusammen mit der Unbedenklichkeitsbescheinigung zugesandte neue Typenschild kann (und muss) jetzt montiert werden. Es kommt dahin, wo sich bisher das alte Schild befindet (häufig im Gaskasten) und muss dauerhaft mit dem Fahrzeug verbunden sein. Ich habe es verklebt.
Fertig
Die Aktion hat insgesamt 162,20 Euro gekostet und ist es sicher wert. Wir fahren jetzt mit einer kleinen Lastreserve und können jeder polizeilicher Kontrolle (vor allem im Ausland) gelassen entgegen sehen.
wkl