Am Berg unweit des in einer knappen halben Stunde fußläufig erreichbaren malerischen Örtchens Pélussin liegt dieser naturnahe Platz.
Bei der Anmeldung gab es bereits umfassende Erklärungen zur Umgebung, anschließend freie Platzwahl. Die Areale sind überwiegend parzelliert, wer Schatten oder Halbschatten sucht, wird keine Probleme haben, da ein reicher Baumbestand vorhanden ist.
Vermutlich saisonbedingt waren Schwimmbad und Bar nicht geöffnet. Das Sanitärgebäude machte einen gepflegten Eindruck; dieses, der freundliche Empfang, die Natur und ganz viel Ruhe bringen Bel’Epoque du Pilat auf die Liste der Top-Plätze, hier sollte man ein paar Tage zubringen.
Stromanschluss CEE/6A, WLAN nicht verfügbar, Mobilfunk ausreichend.
Bei An- und Abfahrt ist es nicht ratsam, sich auf die üblichen Navigationsprogramme zu verlassen, da die von diesen präferierten Strecken für längere Fahrzeuge oder Gespanne bei Gegenverkehr anspruchsvoll sind. Bei Anreise über die A7 sollte man zunächst der N7 folgen und dann der D4 und D7 über Chavanay. Bei der Abreise erreicht man die A7 (allerdings nur Richtung Süden) über den gleichen Weg via Péage-de-Roussillon.
Gegenüber weiden Schafe, ein Reiher streicht über den Fluss, selten sieht man über den Fluss hinweg ein Freizeitschiff den Kanal … hinauf- oder hinunterfahren, es ist bis auf das Geräusch des Wassers völlig ruhig: wer das sucht, ist hier mitten im Nirgendwo richtig.
Die Rezeption war nicht besetzt, ein Schild klärt auf, dass man sich ein Platz aussuchen kann, abends soll man sich dann gelegentlich in der Rezeption melden – alles völlig unkompliziert, der Platzmanager fährt aber auch später mal über das Gelände, dann weiß man, dass er da ist und erledigt in aller Ruhe die Anmeldung.
Die Sanitäranlagen liegen am Platzende, sie wirken relativ neu und sind barrierefrei zugänglich. Strom wird pauschal berechnet, WLAN im Bereich der Rezeption verfügbar, Mobilfunk ausreichend.
Ob die Quantität (je eine Dusche und Toilette im Damen- und Herrenbereich) bei Vollbelegung allerdings ausreichend ist, ist fraglich.
Eigentlich ist es wirklich eine Oase der Ruhe, was etwas störte, war der Umstand, dass zwei mit vermutlich ortsansässigen Dauercampern belegte Plätze für viel Umtriebigkeit sorgten, da diese ständig und mehrfach mit ihren Fahrzeugen den Platz verließen und nach kurzer Zeit zurückkehrten. Am nächsten Morgen war die beiden Plätze dann verwaist, die Sanitäranlagen allerdings in einem Zustand, den man nicht mehr als ansprechend bezeichnen konnte.
Wer Ruhe, Natur, Entspannung sucht, ist hier in jedem Falle richtig; das Risiko, auf nicht ausreichende Sanitäranlagen zu treffen, muss man dann allerdings in Kauf nehmen – das kostet den Platz dann leider auch seine Position in der Liste der Top-Plätze.
Beginnen wir diesmal mit der Anfahrt, weil diese für längere Caravans und Wohnmobile mit langem Überhang einige Tücken aufweist.
Unmittelbar von der Bundesstraße aus ist der Platz nicht anfahrbar, dies gibt die Höhe der Bahnunterführung nicht her, deshalb muss man die etwa drei Kilometer lange ausgeschilderte One-Way-Strecke durch die Weinberge nehmen. Die ist landschaftlich spektakulär (Ausblick auf den Rhein – Unesco-Welterbe) und fahrerisch anspruchsvoll.
Auch bei vorsichtiger Fahrweise können die Quer-Rinnen dazu führen, dass ein Wohnwagen hinten mit den Stützen aufsetzt oder ein Wohnmobil mit dem Überhang. Dies gilt dann auch direkt bei der Platzeinfahrt, weil sich dort ebenfalls eine ausgeprägte Delle im Weg befindet. Auch die Auffahrt zu den Terrassen kann nochmal zur „Grundberührung“ führen; dort, wo (für Wohnwagen) movern möglich ist, empfiehlt sich das dann auch, Wohnmobile mit Luftfederung sollten diese vorher gut befüllen. Langsames Fahren ist jedenfalls angezeigt.
Aber die etwas beschwerlichere Anfahrt zahlt sich aus: Der Naturcampingplatz Suleika ist wirklich ein sehr lohnenswertes Ziel. Das terrassierte, zum Rhein hin abfallende Gelände wartet mit großzügigen, Individualität bietenden Stellplätzen wahlweise in der Sonne mit direktem Talblick oder seitlich gelegen mit teilweise Schatten auf. Auf den ersten Blick erschließt sich dem Besucher nicht die tatsächliche Größe des Anwesens, es reicht, oben ausschließlich von Dauercampern belegt, bis hoch in den unmittelbar angrenzenden Wald zum Wanderweg Rheinsteig hin.
Wir bekamen, freundlich von der Inhaberin willkommen geheißen, unserem Wunsch nach etwas Sonnenschutz entsprechend sehr ansprechende Plätze auf einer der seitlichen Terrassen zugewiesen. Dies Wasserzapfstelle war bequem erreichbar, das Standardstromkabel von 25m Länge reichte aber nicht.
Platzseitig ist die Anlage herrlich ruhig, die durchs Rheintal ratternden Güterzüge hört man zwar, sie stören hier oben aber nicht. Sehr angenehm war auch die sympathische Mischung aus Dauercampern und Touristen.
Sanitär
Der Sanitärbereich ist zweigeteilt mit modernem und neuem WC-Bereich und schon etwas älteren Dusch- und Waschräumen, die nachts geschlossen sind. Duschen und Toiletten waren immer sehr sauber und gepflegt.
Versorgung
Mobilfunk ist mäßig, das ohnehin nur im Rezeptionsbereich verfügbare WLAN funktionierte nicht (vermutlich ein Fehler in der Routerkonfiguration) und das Platzrestaurant war leider geschlossen, da es hierfür keinen Betreiber gibt, was auch als Ursache dafür genannt wurde, dass ein Brötchenservice nicht angeboten wurde.
Nächste Einkaufsmöglichkeit ist ein Supermarkt in Lorch, durch die Weinberge etwa 5,5 km entfernt am Ortsende.
Strom gibt es mit 16A (CEE), längeres Kabel kann erforderlich sein.
Die Entsorgung von Toiletten mit chemischen Zusätzen ist nicht möglich, mit biologischen Zusätzen jedoch kein Problem.
Fazit
Suleika ist ein Campingplatz zum Wohlfühlen, Entspannen und Abhängen. Unmittelbar am Platz läuft der Rheinsteig-Wanderweg vorbei, in der Gegend ist auch Radeln mit elektrischer Unterstützung gut machbar.
Landschaft, Lage und Ruhe würden eine 5-Sterne-Bewertung rechtfertigen, die der Platz wegen der Defizite bei der Versorgung aber verpasst – gleichwohl gehört er zu den Top-Plätzen und ist vergleichbar mit Camping Cévennes Provence.
Das Erlebnis Camping Cévennes Provence beginnt mit einer etwas abenteuerlich anmutenden Zufahrt über eine schmale Brücke ohne Seitenbegrenzung, und auch auf dem Platz selbst sollte man sein Fahrzeug rangieren können und ausreichend motorisiert sein, jedenfalls dann, wenn man eines der terrassierten Terrains als Stellplatz wählt.
Die sehr netten Damen der Betreiberfamilie empfangen die Anreisenden auf dem kleinen südfranzösischem „Dorfplatz“ mit Shop (Backwaren morgens ohne Vorbestellung erhältlich), Rezeption (mehrsprachig), Spielzimmer, Bouleplatz und WLAN-Terrasse. Waschmaschinen und Trockner stehen zur Verfügung. Hier findet sich auch die Bar, die abends auch zum Restaurant wird, mit überdachter und Außenterrasse. In unmittelbarer Nähe des Dorfplatzes Tennis und Minigolf (beides nur im Juli und August kostenpflichtig, die geringen Kosten dürften aber eher eine Steuerungsfunktion haben).
Badestelle am Fluss
Saisonabhängig werden auch Massagen, Töpferkurse, Yoga und Bogenschießen angeboten, sogar Friseurtermine können gebucht werden.
Zunächst wird man dem Elektrobuggy zu den Plätzen gebracht, um zu sehen, ob diese denn auch passend sind. Es passte, und wie: Auf etwa halber Höhe im Hang gelegen erwartete uns eine von zahlreichen Bäumen beschattete Terrasse mit Blick über ein Tal auf den Fluss- sehr schön. 6 Ampere Strom gibt es mit CEE-Stecker (Steckdose war verpolt!), die nächste Wasserzapfstelle lag einige Meter höher.
Stellplatz im Terrassenbereich
Wer nicht gut zu Fuß ist, könnte hier eventuell Probleme bekommen, selbst der Weg zum nächsten Sanitärgebäude führt nur über Stufen bergan oder -ab.
Das nahezu unübersichtlich große Gelände mit 226 Stellplätzen und 16 Chalets auf 30 Hektar ist in drei Bereiche gegliedert. Zunächst gibt es das untere Areal, eine große, gut für Familien geeignete Fläche im Tal mit Spiel- und Liegewiese am Fluss, mit den daneben liegenden Felder für Fußball, Volleyball, Badminton, Ninjaline und Slacklines. Es folgen die etwas höher gelegenen Stellplätze in Rezeptionsnähe, hier finden sich auch die Chalets. Schließlich eben die vielen dem Hang abgerungenen Terrassenplätze, welche über serpentinenartige Zufahrten angefahren werden. Nicht alle diese Plätze sind mit dem Camper oder dem Caravan zu erreichen, und hier dürften nach persönlicher Einschätzung Wohnmobile über 7m oder Wohnanhänger über 8m schwierig zu bewegen sein, diese Fahrzeuge stehen sicher besser am Beginn der Platzes links von der Einfahrt.
Wer dann einmal auf seinem Stellplatz angekommen ist und aufgebaut hat, wird für seine Mühen und die seines Fahrzeugs mit teilweise tollen Ausblicken, einer einzigartigen Atmosphäre und einer angenehmen Brise mehr als entlohnt. Was das betrifft, ist der Cevennes Provence, übrigens in einem „Natura 2000“ Schutzgebiet gelegen, sicher einer der seltenen Glücksgriffe.
Blick vom Terrassen-Stellplatz ins Tal
Allerdings sollte man bezüglich der Sanitärausstattung keine allzu hohen Erwartungen haben. Einfach, sauber, aber weder Klobrille noch Papier noch Seife. Reinigung einmal täglich. Insgesamt sind auf dem Gelände neun Sanitärgebäude verteilt, davon eines beheizt, sieben vollständig renoviert, eines (unten gelegen) mit Hundedusche; die noch nicht renovierten wirkten weniger einladend.
In der Umgebung wird für Naturliebhaber, Wanderer, Radfahrer und Wasserratten und allgemein den die Ruhe suchenden Camper viel geboten. Um außerhalb des Platzes gastronomische Angebote wahrzunehmen zu können muss man allerdings fahren, und auch der Wocheneinkauf ist nur mit dem Fahrzeug machbar. Discounter und Supermarkt am Ortsanfang von Anduze, das kleine Städtchen selbst ist aber auch einen Besuch wert.
Fazit
Der Platz ist eine Entdeckung, ein so schönes naturbelassenes Campinggelände eine Rarität; er gehört zweifelsfrei zu den Top-Plätzen, wegen der schlichten Sanitärausstattung und der für den einen oder anderen fast schon zu einsamen Lage kann er jedoch keine 5-Sterne Bewertung erreichen. Wer in Deutschland eine ähnliche Atmosphäre sucht, wird möglicherweise fündig auf Naturpark & Camping Suleika.
Dieser Campingplatz mit etwa 40 Dauercamper-Parzellen (hier betrachten die Dauercamper die Touristen nicht als Fremdkörper, sondern als Teil ihrer Community) und 40 Touristenplätzen für Zelte, Caravans und Wohnmobile befindet sich in der Region Mecklenburger Seenplatte nahe des Dorfes Schwarz und ist ein Kleinod in der Müritz-Seenplatte. Er gehört zu den ruhigsten Campingplätzen, die wir je besucht habe und liegt im an den See grenzenden Wald mit altem Kiefernbestand, Birken, Eichen und Buchen. Hier ist individuelles Camping auf äußerst großzügigen Stellplätzen, unter Bäumen oder auf einer teilweise schattigen Wiese zwischen Hecken, Sträucher und anderen Pflanzen möglich.
Erwähnt werden muss leider die Stechmückenplage Anfang Mai 2022 auf dem Platz (es muss ja nicht immer so heftig sein), ein abendliches Genießen des Weines und der Ruhe vor dem Wohnmobil war leider nicht möglich, auch tagsüber wurde man derart „belästigt“, dass wir uns zur vorzeitigen Abreise entschlossen. Im Juni 2020 waren die Plagegeister auch zahlreich vorhanden, es war aber halbwegs erträglich.
Rezeption
Die Rezeption befindet sich direkt rechts an der Einfahrt. Wir fühlten uns von Beginn an willkommen. Dank Gunnar Reinke, einem sehr netten und einsatzwilligen Platzbesitzer, der den Platz in der 6. Saison führt, ist das Einchecken äußerst unkompliziert – er zeigt einem persönlich die in Frage kommenden Stellplatz-Möglichkeiten und hilft auch gerne mal mit fehlendem Werkzeug aus. Der Hund bekam ein kostenloses Willkommenspaket mit Leckerlis und Beuteln.
Sanitär
Das im hinteren Teil des Platzes am Ende der Lichtung gelegene sanierte Sanitärgebäude (kein „High-Tech-Sanitär“ – es ist immerhin ein Waldcampingplatz) verfügt mehr als ausreichend über alle notwenigen Einrichtungen. Zwar nicht chic-modern, haben uns die Sauberkeit und der hervorragende Pflegezustand überrascht. Mehr braucht man wirklich nicht. Niemand nutzt den Nassbereich mit Straßenschuhen, die Duschen müssen mit separaten Badelatschen betreten werden (bitte daran denken), fast alle Camper hinterlassen den Bereich, wie sie in vorgefunden haben; vorteilhaft ist hier sicher der Umstand, dass das Gebäude nur mit Schlüssel betreten werden kann. Wertmünzen für die Duschen gibt es an der Rezeption.
Gelände
Das Gelände in Tallage mit teilweise hohen Bäumen selbst ist etwas hügelig, man kann sich entweder Stellplätze auf der sonnigen Lichtung oder aber unter schattigen Bäumen aussuchen. Zum Zethner See muss man den Platz verlassen, mehrere Pfade führen dorthin – es gibt dort eine zum Platz gehörende Badestelle mit eigenem Steg.
Versorgung
Die Stromversorgung (16A) befindet sich leider nicht an jedem Stellplatz, mit langem Kabel, einer Mehrfachsteckdose und dem gutem Willen des Nachbarn sollte dies jedoch kein Problem darstellen. Die Wasserzapfstelle sowie Spülmöglichkeiten befinden sich am Sanitärgebäude.
Je nach Provider sollte man keinen bzw. einen nur schlechten Mobilfunk-Empfang erwarten, in dem Fall ist es angezeigt, entweder den Berg zu besteigen oder sich Richtung Straße zu bewegen. WLAN gibt es nur im Bereich der Rezeption; zudem ist nicht an jedem Platz Satellitenempfang möglich.
Auf dem CP selbst wurde während unserer Aufenthalte kein Brötchenservice angeboten.
Umgebung
Radfahren, Wasserwandern, Joggen oder Bootfahren: Über die Vorzüge und Vielfalt der Mecklenburger Seenplatte zu schreiben, sprengt diese Bewertung. Zu erwähnen sind ein Italiener (Speisen und Eis) in Schwarz sowie diverse Einkaufsmöglichkeiten (Fischgeschäft – hier auch Verzehr vor Ort) in Mirow.
Fazit
Camping, wie es sein soll, gutes Preis-/Leistungsverhältnis, großzügige Stellplätze, saubere Sanitäranlagen, nette Dauercamper, himmlische Ruhe – dieser Platz hat wirklich alles, was man braucht; nur die Mücken können einem saisonal die Freude am Camping nehmen. In mückenfreien Zeiten auf jeden Fall ein Platz zum Wiederkommen.