elektrik

Viele Fragen in diversen Ausbauer-Foren und -Gruppen beschäftigen sich mit dem Thema Elektrik; die nachstehenden Tipps können und sollen nicht die Fachleute ersetzen, die den Einbau vor- oder zumindest abnehmen, sondern eine Orientierung für die Planung darstellen, damit man weiß, was möglich und sinnvoll ist, um dem Ausbauer anschließend konkrete Vorstellungen übermitteln zu können, oder dem Fahrzeugbesitzer bei der Fehlerdiagnose helfen, falls die Stromversorgung nicht funktioniert.

Auch wenn es mit der Lebensrealität offenbar wenig zu tun hat: ohne formale Qualifikation darf man nicht an der elektrischen Anlage arbeiten.

Zum Thema Strom oder Gas kann man gerne hier vorher meine Meinung nachlesen.

Strom im Freizeitfahrzeug

Im Folgenden geht es darum, wie der Strom im Freizeitfahrzeug funktioniert; dabei werden verschiedene Komponenten der Stromversorgung beschrieben (die Abkürzungen „SB“ und „AB“ stehen für „Starterbatterie“ und „Aufbaubatterie“, letztere wird häufig auch als Bordbatterie oder Wohnraumbatterie bezeichnet) :

Komponente/GerätFunktion
Lichtmaschineversorgt SB und Fahrzeugnetz 
Starterbatterie (SB)Stromspeicher/
versorgt Fahrzeugnetz
 
Aufbaubatterie (AB)Stromspeicher/
versorgt Bordnetz
 
Trennrelaisverbindet bei laufendem Motor SB und AB 
Ladeboosterwie Trennrelais/
hebt Spannung für AB an
auch als Kombigerät mit weiteren Funktionen
intelligentes Trennrelaiswie Trennrelais/ mit Stand-By-Charger-Funktion 
Stand-By-Chargerlädt aus der AB die SB mit Erhaltungsladung, meist spannungsgesteuert 
Netzladegerätwandelt 230V AC in 12V DC um; versorgt Bordnetz, lädt ABkann enthalten Solarreglerfunktion, Ladeboosterfunktion, Stand-By-Charger, Wechselrichter
Solarreglerwandelt Strom von den Solarpanels in verträgliche Spannung für Bordnetz umauch in Gerätekombination
Solarregler DUOwie Solarregler/ mit Nebenausgang für Erhaltungsladung der SB 
Wechselrichterwandelt 12V DC  in 230V AC umauch in Kombination Netzladegerät, Solarregler, Ladebooster

Im Campingfahrzeug verwenden wir zwei Arten von Strom:

  • 230V Wechselstrom (das ist der Strom, der auch Zuhause aus der Steckdose kommt) und
  • 12V Gleichstrom

12V Gleichstrom wird meist auch vom Basisfahrzeug verwendet; da ist zum Beispiel eine Lichtmaschine verbaut, die (etwas mehr als) 12V liefert, um die Batterie des Fahrzeuges zu laden. Größere Fahrzeuge arbeiten auch mit 24V statt mit 12V; die meisten oben genannten Komponenten gibt es auch für 24V. Ansonsten gibt es auch Wandler, die aus 24V-Gleichstrom 12V-Gleichstrom machen, um Komponenten betreiben zu können, die für 24 V nicht verfügbar sind.

Einzelschritte

Zunächst aber klären wir im Kapitel Wechselstrom die Frage, wie 230V-Wechselstrom ins Fahrzeug kommt und wie wir diesen Strom dann auch für das 12V-Gleichstromnetz nutzen können.

Dann wenden wird uns dem 12V-Bordnetz zu.

Hier sind 4 Teilbereiche abzuarbeiten:

Die einzelnen Kapitel können entweder angeklickt werden oder ab hier fortlaufend gelesen:

»

Ergebnis


Danach haben wir im Fahrzeug eine Installation, die ungefähr so aussehen könnte:

schematische Darstellung des Stromflusses im Freizeitfahrzeug


Gedanklich (nicht technisch) können wir ab jetzt die Minusleitungen vernachlässigen, wir gehen einfach davon aus, dass der Strom durch die Plusleitung zum Verbraucher fließt; in der Plusleitung ist jedenfalls eine Sicherung und vielleicht ein Schalter, um den Verbraucher aus- und einzuschalten. Vom Verbraucher aus fließt der Strom dann über Minus zurück. Außerdem verkabeln wir so, dass alle „ankommenden Ströme“ in die Batterie (AB) gehen und alle „abfließenden Ströme“ aus dieser heraus.

Die Grundkomponenten sind jetzt da, eine optionale fehlt aber noch: Zu Beginn haben wir aus 230V-Wechselstrom Gleichstrom gemacht, um damit das Bordnetz zu versorgen, und jetzt sagt uns der Teil Wechselrichter, wie man aus 12V wieder 230V-Wechselstrom macht, um Geräte zu versorgen, die diese Spannung unbedingt brauchen.

Stromlaufplan

An dieser Stelle sind wir dann so weit, einen konkreten Stromlaufplan zeichnen zu können. Der ist unverzichtbar für eine spätere Fehlersuche oder den Fall, dass man an der Elektrik etwas ändern beziehungsweise ergänzen möchte.

Es gibt dazu Normen und ganz viele Ansichten, wie man das machen sollte, und die sind alle irgendwie richtig. Was aber vermieden werden muss, sind spaghettiartige Gebilde, wie sie in den Foren täglich auftauchen.

Eine Methode, die ich für besonders zielführend halte, ist es, das Fahrzeug von oben zu betrachten und „aufzufalten“ – das Dach kommt weg, und die Seitenwände werden nach links beziehungsweise rechts weggeklappt.

In der Draufsicht auf das Fahrzeuges ist also auf der Zeichnung vorne oben und rechts rechts. Die Komponenten, die auf der jeweiligen Seite höher sind, stehen auf der Zeichnung weiter außen. Eine Wandleuchte also, die an der rechten Fahrzeugwand oben ist, ist auf der Zeichnung ganz rechts.

Damit bliebe die Frage offen, was beispielsweise mit einer Lampe passiert, die an der Decke in der Mitte des Fahrzeuges ist. Hier trifft man die Entscheidung, ob sie äußerst rechts oder äußerst links erscheint, anhand des Kabelweges (der Plusleitung) vom tiefsten Punkt aus.

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