elektrik | d+

Bei früheren Motoren lief die Lichtmaschine, die Strom für das Fahrzeug erzeugt, ständig mit. Deshalb war die laufende Lichtmaschine der Indikator dafür, dass der Motor läuft. D+ istsomit das Signal, das der Bordelektrik sagt, „Motor läuft“; ursprünglich kam dieses Signal von der Lichtmaschine (Klemme 61). Die Bordelektronik verwendet dieses Signal, um einem Trennrelais (oder Ladebooster o. ä. ) [2] zu sagen, dass nun zwischen Starterbatterie und Aufbaubatterie eine Verbindung hergestellt werden kann, damit diese, während die Lichtmaschine läuft, mitgeladen wird.

Je nach verbauter Elektrik und Kühlschrank wird dieses Signal zudem genutzt, um den Kühlschrank auf 12V-Betrieb laufen zu lassen. Sinn dieser Schaltung ist es, dass der auf 12V laufende Kühlschrank nicht dann, wenn das Fahrzeug steht (der Motor nicht läuft), die Aufbaubatterie leer zieht. Neuere Kühlschränke verwenden aber auch eine eigene Steuerung, „AES“.

Bei aktuellen Fahrzeugen mit intelligenter Lichtmaschinenregelung – je nach Hersteller ab Euro5 oder Euro6-D-temp – gibt es dieses Signal in anderer Form, und zwar deshalb, weil die Lichtmaschine nicht mehr ständig mitläuft, während der Motor in Betrieb ist. Das Steuergerät gibt ein Signal aus, das „D+ active ground“ genannt wird, übersetzt heißt das „Masse aktiv“, also: wenn der Motor läuft (egal, ob die Lichtmaschine gerade in Ruhe ist), ist dieses Signal gegen Masse „niedrigohmig“, sonst „hochohmig“. Will man daraus also ein klassisches D+-Signal machen, kommt man an einem Relais nicht vorbei, es sei denn, die Bordelektronik kann schon mit diesem negativen Signal umgehen (zum Beispiel die von Nordelletronica). In den Ausbauervarianten legen die Hersteller der Basisfahrzeuge dieses Signal mit einigen anderen zusammen auf einen gesonderten Stecker, zum Beispiel in die B-Säule des Basisfahrzeuges.

Relais zur Umwandlung neg. D+ in D+(pos); natürlich gibt es auch andere Varianten der abgebildeten Relaisschaltung, diese hat keinen Ruhestromverbrauch, da das Relais ohne Zündung stromlos ist

Die oft verbreitete Darstellung, die intelligente Lichtmaschinensteuerung sei so ausgeführt, dass die SB voll geladen wird und dann die Lima aufhört, zu arbeiten, ist unrichtig; eher das Gegenteil ist der Fall: es gibt einen unteren Wert der Spannung der SB, zum Beispiel 11,7 V, bis zu dem die Lichtmaschine nur in bestimmten Fahrsituationen Strom produziert (beispielsweise im „Schiebemodus“). Vor diesem Hintergrund wird ein Fahrzeug mit einer intelligenten Lichtmaschine am Besten mit einer Solaranlage und einer Erhaltungsladungsfunktion für die SB ausgestattet, der Ladebooster ist hier nur „zweite Wahl“, da er als Verbraucher dazu beiträgt, die SB zu entladen, und zudem einen eigenen Stromverbrauch hat (der Wirkungsgrad liegt bei bis zu 90%).

Diese Seite verwendet Google-Fonts, um eine ansprechende Darstellung zu erreichen. Mit der weiteren Verwendung stimmst du dem zu.