… ist die Neukonzipierung dieses Platzes, den die Besitzer erst im Frühjahr 2023 übernommen haben. Sie haben sich viel vorgenommen. Da man aber einen Platz nur aufgrund des Ist-Zustandes, nicht aufgrund der Pläne bewerten kann, bleibt es bis zu einem Folgebesuch bei 3,5 Sternen.
In einem bekannten Portal findest sich der Hinweis, über diesen Platz führe eine Hochspannungsleitung, das ist schlicht Blödsinn, es läuft eine ganz normale überirdische Stromleitung über das Gelände.
Der Einfahrtbereich bietet Platz zum Parken, dort befinden sich auch die immer sauber vorgefundenen Sanitäranlagen, am Kopfende des Gebäudes die älteren und eine sehr provisorische, nicht überdachte Spülgelegenheit, seitlich die neueren Toiletten und Duschen (Einwurf 1 EUR) mit Standardausstattung; deren Zahl erscheint ausreichend. Der Platz ist überwiegend von Dauercampern belegt und verfügt über sieben touristische Stellplätze, davon drei mit Rasengittersteinen und Terrasse.
Das Ortszentrum von Oberpleis (Stadtteil von Königswinter) ist fußläufig (750m) erreichbar und bietet Supermärkte und Gastronomie. Gleichwohl liegt der Platz ruhig; die A3 ist zwar je nach Wetterlage in Hör-, aber meist nicht in Störweite.
Strom gibt es (CEE 16A/verbrauchsabhängig), WLAN nicht, aber ausreichende Mobilfunkversorgung, ein Brötchenservice wird angeboten. Die Betreiber planen Stromsäulen/Wasserzapfstellen an den Stellplätzen.
Hier findet sich sowohl ein Wohnmobilstellplatz als auch ein Campingplatz, dessen Einrichtungen von den Gästen auf dem Stellplatz mit genutzt werden können. Die Anlage (nicht der Stellplatz) ist eingezäunt, der Eingangsbereich videoüberwacht, nachts ist das Tor geschlossen (Zugang für Fußgänger mit Chipkarte).
Ich hatte den Platz beim ersten Mal nur zur Übernachtung ausgewählt, danach stand er er auf meiner Liste der Plätze, auf denen ich auch mal ein paar Tage bleiben würde, und dies ist inzwischen zweimal geschehen.
Gelände
Der Platz liegt „mitten im Nirgendwo“ also völlig ruhig an einer fast nicht befahrenen Straße. Es werden verschiedene Stellplatzkategorien angeboten, für Übernachtungen stehen Plätze unmittelbar hinter dem Tor bereit, mit Gespann kann man hier teilweise angehängt stehen bleiben. Im weiteren Bereich kommen großzügige Areale, teilweise mit komplett befestigter Aufstellfläche für das Fahrzeug und ebenfalls befestigter Terrasse.
Hunde sind erlaubt, Hundedusche ist vorhanden.
Die Fläche befand sich in einem guten Pflegezustand.
Von 13 – 15 und 22 – 8 Uhr sind Ruhezeiten (auch Platzruhe/kein Autoverkehr).
Sanitär/Wellness
Der Campinggast findet sehr gute Sanitäranlagen vor. Die Duschen sind durch ein Drehkreuz (Einwurf 1 EUR) zu erreichen, bieten aber dafür jeweils (m/w) vier ansprechende, gemauerte Duschräume mit Waschbecken und Fön, eine Belegungsanzeige zeigt vor dem Durchgang an, ob und was frei ist. Der Preis ist also durchaus angemessen. Reinigung fand regelmäßig statt, die Anlagen waren sauber und gepflegt.
Das kleine Schwimmbad kann kostenlos genutzt werden, der Wellnessbereich (Saunen, Saunagärtchen) gegen Gebühr.
Versorgung
An der Rezeption gibt es morgens Brötchen (Vorbestellung per QR-Code-Link/WebApp); außerdem ist dort Gasflaschentausch (kein Alu) möglich.
Das Platzrestaurant mit Außengastronomie bietet ein gepflegtes Bier, eine klassische Speisekarte und freundliche Bedienung.
Im knapp einen Kilometer entfernten Ortsteil Balhorn findet man Bäckerei, Gaststätte und einen kleinen Edeka-Markt; 3 km entfernt ist der Ortsteil Sand mit weiteren Supermärkten, Apotheken, Restaurants und anderen Geschäften.
Strom gibt es mit 16A/CEE, Mobilfunk ist gut und das kostenlose WLAN performant.
Umgebung
Fahrradfahren und ausgedehnte Spaziergänge können direkt vom Platz aus losgehen in Feld, Wald und Wiese (u. a. Habichtswaldsteig), die nächste Hauptverkehrsstraße ist ja etwas weiter weg.
Fazit
Zwei Details könnten verbessert werden: Zum Einen sind die zwei Spülmöglichkeiten manchmal etwas beengt und belegt, hier wäre den Betreibern zu empfehlen, während des Sommers noch zwei Außenspülbecken zu schaffen; zum Anderen könnte die nächtliche Platzbeleuchtung weniger hell ausgeführt werden, so sie denn überhaupt notwendig ist.
Die Anlage ist aber desungeachtet ein Platz zum Wiederkommen und Wohlfühlen, wenn man Ruhe und Entspannung sucht; wer Trubel möchte, ist hier falsch.
Konzept des Platzes ist „50+“, er ist also für ruhesuchende ältere Gäste gedacht, die auf ein in drei Teile untergliedertes Gelände treffen:
Unmittelbar rechts von der Einfahrt die Wohnmobilstellplätze, hier ist der Bereich, in dem das Fahrzeug stehen soll, geschottert, rechts und links Rasen. Die Areale sind voneinander durch Hecken abgegrenzt. Insbesondere auf den Hinteren ist Ausgleich erforderlich, wenn man gerade stehen will.
Es folgt, durch Hecken und Buschwerk abgegrenzt, der Bereich für Wohnwagen mit großzügigen Stellflächen, auf denen bereits der Vorzeltbereich mit Kunstrasen versehen ist und für die Räder des Anhängers Platten verlegt sind. Hier steht man schattig bis halbschattig, je nach Platzwahl. Sowohl auf diesem als auch auf dem dritten am Seerosenteich gelegenen und ähnlich gestalteten, aber mit weniger Bewuchs versehenen Teil sind Wohnmobile nicht vorgesehen und das separate Abstellen des PKW ist obligatorisch.
Die wirklich liebevolle Geländegestaltung mit Wegeverbindungen neben den Büschen und ein paar Sitzecken schaffen eine selten angetroffene Wohlfühlatmosphäre, und auch an Details ist gedacht, zum Beispiel eine nicht störende Wegebeleuchtung.
Die nahe Autobahn störte wider Erwarten nicht, je nach Wetterlage hört man sie kaum bis gar nicht, nur selten ist sie als Grundrauschen gegenwärtig.
Sanitär
Gut gepflegt und ausreichend vorhanden, mehr kann man eigentlich über Camping-Sanitär nicht sagen, hier führen die vier Kabinen (Dusche, WC, Waschbecken), die zusätzlich zu anderen Dusch- und Toilettenräumen (dort auch Waschmaschine und Trockner) vorhanden sind, mit dazu, dass der Platz die maximale Punktzahl erhält.
Versorgung
Der Strom (16A/CEE) wird nach Verbrauch abgerechnet, WLAN ist kostenlos (5 GHz), Mobilfunk funktioniert. Einkaufen ist möglich entweder im Ort selbst, hier wird man auch gastronomisch fündig, oder im ebenfalls mit dem Fahrrad erreichbaren Hogeveen. Am Platz gibt es das „Teehaus“, in dem man Getränke und einige andere Produkte findet (Selbstbedienung auf Vertrauensbasis). Hier liegt auch umfangreiches Informationsmaterial über die Umgebung aus.
Unkomplizierter Empfang mit freier Platzwahl auf einem weitläufigen Gelände, das nicht nur aus vier Feldern für Camping, sondern auch aus einer Obstwiese und anderen Freiflächen besteht. Das Gelände ist sehr gut gepflegt und ansprechend gestaltet, die entstehenden Stellplätze sind als großzügig zu bezeichnen und je nach Standort steht man unter alten Bäumen schattig oder halbschattig, es sind aber auch Sonnenplätze verfügbar. Äußere Lärmeinflüsse gibt es nicht, nachts ist es ruhig. Man steht auf Rasen, PKW werden separat abgestellt.
Der Platz wirbt mit „französischen Charme“, und dies findet sich nicht nur in der Gestaltung des Eingangsbereichs wieder, sondern auch beim Boule-Platz und vor allem in der Orangerie, in der man bei schlechterem Wetter warm und trocken sitzt.
Sanitär
Schade ist, dass sich der französische Charme auch im Sanitärbereich wieder findet. Es gibt vier Duschen und vier Toiletten (Unisex), aus Ersteren kommt gegen Einwurf von 50 Cent ausreichend warmes Wasser, aber beides ist beengt. Im gleichen Raum gegenüber befinden sich nicht nur Waschmaschine und Trockner, sondern auch die Spülbecken, die zugleich die Funktion der Waschbecken übernehmen. Man nimmt also am sanitären Leben der Mitcamper akustisch teil, ob man will oder nicht. Fünf Sterne kann der Platz deswegen von mir nicht bekommen.
Versorgung
WLAN ist im Bereich der Rezeption und Orangerie kostenlos verfügbar, Mobilfunk auf dem ganzen Platz, überwiegend 5G. Strom (10A) gibt es auf fast allen Feldern. In der Rezeption werden die eigenen Produkte angeboten (Zoete Aagt ist eine Apfelsorte). Lidl, Aldi und Jumbo sind im Ort vertreten.
Umgebung
Das Boscafe Merlijn mit seinem rustikalen Ambiente sollte man besucht haben; zu Fuß in gut 10 Minuten hat man – Schengen sei Dank – die Grenze unmerklich überwunden und findet in Deutschland diese niederländische Gastronomie-Enklave mit Außenbereich, den sich Gäste und freilaufende Hühner teilen.
Ansonsten setzt man sich in den Niederlanden aufs Fahrrad und erkundet einfach die Umgebung, die Maas mit ihren vielfältigen Landschaften ist nicht weit.
Ein eigentlich schöner Platz, der gleichwohl nur 3 Sterne bekommen kann. Das parkähnliche Gelände bietet mit seinen alten Bäumen sonnige, halbschattige und einige ganztags schattige Plätze, die am Platz vorbeiführende Straße ist nachts eher wenig befahren, die Stellplätze sind nicht zu klein und man steht auf Rasen. Es wäre also ein schöner Aufenthalt. Allerdings reisten auf diesem offenbar gerne als Durchgangsplatz (Entfernung zur Autobahn 10 Minuten) genutzten Areal mehr Fahrzeuge an, als (auf dem offiziellen Platzplan) ausgewiesene Stellplätze verfügbar waren. Man stellte sich dann einfach irgendwo hin. Dies führte zu einer Überbelegung um etwa ein Drittel, was nicht nur die Platz-Atmosphäre zerstörte, sondern vor allem die Leistungsfähigkeit der ohnehin nicht üppigen Sanitäranlagen überforderte, die trotz dieser Überbelegung nur einmal täglich „unter Wasser gesetzt“ wurden – ein Hinweis, der auch schon in verschiedenen Rezensionen zu finden ist.
Die Stromsäulen bieten CEE-Anschlüsse von 10A, 25m Kabel reichen allerdings nicht überall aus, Wasserzapfstellen sind ausreichend vorhanden. Kostenloses WLAN gab es nicht, aber eine zufriedenstellende Mobilfunkversorgung.
Stadtnah betreibt Argentan diesen kommunalen Campingplatz. Auf ca. 20 parzellierten Rasenplätzen, die teilweise recht klein, teilweise von mittlerer Größe sind, findet man nur teilweise Schatten, aber in der Nähe zu Schloss und Park eine ruhige Lage in der gärtnerisch gestalteten Anlage. Nachts war eigentlich nichts zu hören, der Zugang zum Park (und damit auch zum Campingplatz) wird abends verschlossen, Campinggäste erhalten aber einen Code für das Fußgängertor. Zum späten Nachmittag hin wurde der Platz voll, dann wirkt es etwas beengt, am nächsten Tag löste sich das dann wieder auf, offenbar nutzten ihn viele als reinen Übernachtungsplatz.
Im Gegensatz zu verschiedenen Rezensionen trafen wir auf freundliches Personal, es mag aber davon abhängen, welche Mitarbeiter gerade Dienst haben.
Sanitär
Die Sanitäranlagen sind auch bei Vollbelegung zahlenmäßig ausreichend und waren gut gepflegt. Es gab Seifenspender und Papier.
Versorgung
Die Stellplätze sind teilweise weit von den Stromsäulen entfernt, man kommt nicht überall mit 25m Kabel aus, um an die Steckdosen (10A, teilweise CEE, teilweise frz. Schuko) zu gelangen. Auf dem Gelände empfängt man das auch im Rest der Innenstadt verfügbare kostenfreie WLAN, und die Mobilfunkversorgung ist ebenfalls gut (meist 5G). Supermärkte sind mit dem Fahrrad erreichbar, die örtliche Gastronomie in der Innenstadt auch gut zu Fuß durch den Park.
Nach der abenteuerlichen Anfahrt über die sehr enge Straße, die aber zu bewältigen ist, zumal es dort kaum (Gegen-)verkehr gibt, erreicht man den etwas oberhalb der Loire-Schleife gelegenen Platz, dessen Lage wirklich idyllisch ist und der schon aufgrund seiner Ortsferne auch von äußeren Lärmeinflüssen verschont bleibt.
Die Betreiber sind freundlich und hilfsbereit, man fühlt sich willkommen. Nach Wahl steht man auf sonnigen, schattigen oder halbschattigen Rasenplätzen, und natürlich kann man im unteren Bereich die Aussicht auf die Loire genießen. Dabei ist allerdings zu beachten, dass sich auf der nächsten Ebene Schwimmbad, Spielplatz und ein Basketballfeld befinden, das jugendliche Nutzer auch gerne in den Abendstunden frequentieren.
Nicht nur im Schwimmbad, sondern auch weiter unten unmittelbar am Loire-Ufer finden sich vom Platz bereitgestellte Liegen.
Die Stellplätze (Rasen) selbst sind eher geräumig und, wie das ganze Gelände, gut gepflegt.
Die ausreichend vorhandenen sanitären Einrichtungen (ein Block) sind relativ modern und wurden immer sauber vorgefunden.
Die Gastronomie am Platz lädt zum Sitzen ein, neben kühlen Getränken gibt es eine kleine Speisenauswahl. Auf Vorbestellung bekommt man Backwaren, am Stellplatz Strom (ab 10A, Adapter erforderlich) und Wasser. WLAN ist zwar kostenlos, aber nur im Bereich der Bar verfügbar, dort allerdings gut. Die Mobilfunkversorgung pendelte zwischen 3 und 5G.
Am Berg unweit des in einer knappen halben Stunde fußläufig erreichbaren malerischen Örtchens Pélussin im Parc naturel régional du Pilat liegt dieser naturnahe Platz.
Zwar führt eine Straße führt am vorderen Teil des Platzes vorbei, die ist aber kaum befahren und in den hinteren Bereichen ohnehin nicht zu hören.
Bei der Anmeldung gab es bereits umfassende Erklärungen zur Umgebung, anschließend freie Platzwahl. Die nicht zu kleinen, in verschiedenen Ebenen angelegten Areale sind überwiegend parzelliert, wer Schatten oder Halbschatten sucht, wird keine Probleme haben, da ein reicher Baumbestand vorhanden ist. Ganz überwiegend steht man auf Rasen.
Vermutlich saisonbedingt waren Schwimmbad und Bar nicht geöffnet.
In der Platzmitte befindet sich das große Sanitärgebäude, Waschmaschine ist vorhanden, hinter dem Gebäude die Entsorgungsstation für Wohnmobile. Der Bereich machte einen gepflegten Eindruck; dieses, der freundliche Empfang, die Natur und ganz viel Ruhe bringen Bel’Epoque du Pilat auf die Liste der Top-Plätze, hier sollte man ein paar Tage zubringen.
Stromanschluss CEE/6A, WLAN nicht verfügbar, Mobilfunk ausreichend. Kleinere Einkäufe lassen sich in Pélussin erledigen.
Bei An- und Abfahrt ist es nicht ratsam, sich auf die üblichen Navigationsprogramme zu verlassen, da die von diesen präferierten Strecken für längere Fahrzeuge oder Gespanne bei Gegenverkehr anspruchsvoll sind. Bei Anreise über die A7 sollte man zunächst der N7 folgen und dann der D4 und D7 über Chavanay. Bei der Abreise erreicht man die A7 (allerdings nur Richtung Süden) über den gleichen Weg via Péage-de-Roussillon.
Gegenüber weiden Schafe, ein Reiher streicht über den Fluss, selten sieht man über den Fluss hinweg ein Freizeitschiff den Kanal Canal entre Champagne et Bourgogne (alte Bezeichnung: Canal de la Marne à la Saône) hinauf- oder hinunterfahren, es ist bis auf das Geräusch des Wassers völlig ruhig: wer das sucht, ist hier mitten im Nirgendwo richtig.
Die Rezeption war nicht besetzt, ein Schild klärt auf, dass man sich ein Platz aussuchen kann, abends soll man sich dann gelegentlich in der Rezeption melden – alles völlig unkompliziert, der Platzmanager fährt aber auch später mal über das Gelände, dann weiß man, dass er da ist und erledigt in aller Ruhe die Anmeldung.
Die Sanitäranlagen liegen am Platzende, sie wirken relativ neu und sind barrierefrei zugänglich. Strom wird pauschal berechnet, WLAN im Bereich der Rezeption verfügbar, Mobilfunk ausreichend.
Ob die Quantität (je eine Dusche und Toilette im Damen- und Herrenbereich) bei Vollbelegung allerdings ausreichend ist, ist fraglich.
Eigentlich ist es wirklich eine Oase der Ruhe, was etwas störte, war der Umstand, dass zwei mit vermutlich ortsansässigen Dauercampern belegte Plätze für viel Umtriebigkeit sorgten, da diese ständig und mehrfach mit ihren Fahrzeugen den Platz verließen und nach kurzer Zeit zurückkehrten. Am nächsten Morgen war die beiden Plätze dann verwaist, die Sanitäranlagen allerdings in einem Zustand, den man nicht mehr als ansprechend bezeichnen konnte.
Wer Ruhe, Natur, Entspannung sucht, ist hier in jedem Falle richtig; das Risiko, auf nicht ausreichende Sanitäranlagen zu treffen, muss man dann allerdings in Kauf nehmen – das kostet den Platz dann leider auch seine Position in der Liste der Top-Plätze.
Der ursprüngliche Platz wurde Anfang der 1970er Jahre als „Taunus-Camp“ auf alten Streuobstwiesen angelegt, und viele der Bäume sind immer noch vorhanden, sozusagen zur „unmittelbaren“ Versorgung der Gäste mit Obst.
2021 haben neue Betreiber das Gelände übernommen – mit neuem Konzept. Sie sehen es nicht „nur“ als Campingplatz. Komfortables Camping unter dem Begriff „Lodging“ mit einem Focus auf Nachhaltigkeit steht auf ihrem Plan, „Wine & Dine“ wird angeboten, und es kann passieren, dass samstagsabends eine Band spielt, ein Barista (selbst Camper auf dem Platz) seine Kaffeekreationen feilbietet, ein Sushi-Koch das kulinarische Angebot vervollständigt und ein regionaler Winzer seine Produkte zur Verkostung anbietet.
Das ist nicht wirklich störend, nach eigenen Aussagen achten die Betreiber darauf, dass auch die Lautstärke der Bands „campingverträglich“ ist, und gegen 22:30 Uhr ist ohnehin Ruhe.
Die Südausrichtung des Hanges stellt insbesondere im oberen Bereich des steil ansteigenden, fast 7 ha großen Geländes sonnige Plätze sicher, wer Schatten oder Halbschatten sucht, ist auf den unteren vermutlich besser aufgehoben. Das Gelände ist terrassiert, insbesondere von den oberen Stellplätzen an der „Apfelallee“ hat man einen idyllischen Blick über das Tal, ohne dass das Fahrzeug der Nachbarn diesen stören würde; dies lässt, trotz der eigentlich nicht großen Stellplätze, ein angenehmes Platzgefühl entstehen.
Es gibt zwar auch Stellplätze mit Schotterfläche oder nur Rasen, aber eine große Zahl hat Wasser und Strom direkt am Platz und ist befestigt – nicht nur dort, wo das Fahrzeug steht, sondern auch im Markisen-/Vorzeltbereich (> Foto). Es empfiehlt sich, diese Begrenzung nach vorne hin auch einzuhalten, sonst kommt nämlich der an- oder abreisende Nachbar auf der gleichen Terrasse mit seinem Fahrzeug nicht vorbei.
Das Gelände steigt über circa 100 Meter steil an, die Zufahrten sind kurvig, deshalb kann man den Service nutzen, dass der Wohnwagen mit dem Traktor auf den Platz gezogen wird. Die Terrassen ganz oben sind auch für größere Wohnmobile erreichbar, auf den mittleren kann das schwierig werden. Damit man bei langem Radstand nicht mittig aufsetzt oder bei großem Überhang mit diesem, sollte man sich die Zufahrt vorher ansehen.
Sanitär
Die Betreiber haben nicht nur eine Aufwertung der Anlage versprochen, sie setzen sie auch um. Die Sanitäreinrichtungen wurden beziehungsweise werden erneuert und entsprechen einem modernen Standard; Desinfektion für Toilettensitze ist vorhanden, die Duschen sind ausreichend groß. Im oberen Bauwerk gibt es allerdings nur ein Urinal und zwei Geschirrspülmöglichkeiten. Eigentlich waren die Einrichtungen auch immer sauber (Reinigung einmal täglich), allerdings nicht am Morgen nach einem Event, in diesen Fällen erscheint es angezeigt, einen zusätzlichen Reinigungsturn einzuschieben.
Originell sind die auf dem Gelände vereinzelt zu findenden „Outdoor-Duschen“: Hier kann man unter freiem Himmel, aber sichtgeschützt, Duschen.
Insgesamt erscheint allerdings das Verhältnis zwischen Anzahl der Toiletten und der der Gäste auf knapp 200 Stellplätzen auch nach Fertigstellung des Sanitärhauses Mitte zumindest bei Vollbelegung des Platzes, insbesondere auch unter Ansehung der ganz oben gelegenen Zeltplätze, als problematisch.
Entgelte für die Nutzung der Einrichtungen entstehen nicht, auch – in der Zeit heutiger Energiekosten erstaunlich – Waschmaschine und Trockner waren kostenlos.
Versorgung
Strom gibt es mit 16A (CEE/Pauschalabrechnung), Mobilfunk funktioniert. WLAN gibt es zwar nur im Bereich der Rezeption und des Sanitärbaus, aber angesichts der Topografie und der Größe des Geländes kann eine Vollversorgung auch nicht erwartet werden.
Der Biergarten öffnet freitags und samstags (April bis Oktober, wetterabhängig). Grundbedarf (natürlich auch Wein) bietet der Hofladen, Brötchen gibt es auf Vorbestellung, und das knapp 3 km entfernten Niedernhausen verfügt über ein Gewerbegebiet mit diversen Einkaufsmöglichkeiten.
Umgebung
Eppstein-Project ist direkt an das Wander- und Radwegenetz angebunden, bis Eppstein ist es da nicht weit. Zu Fuß ist man in 20 Minuten an der S-Bahn, die einen nach Frankfurt bringt.
Fazit
Der Platz verfehlt zwar die vollen fünf Sterne (> Sanitär), ist aber trotzdem ein solcher zum Wiederkommen. Gäste, die eigentlich Ruhe suchen, den Blick genießen wollen, aber ein abendliches Event nicht als Störung, sondern als Bereicherung ihres Aufenthaltes ansehen, werden sich hier wohl fühlen. Das passt sowohl auf der Durchreise via A3 als auch bei einem längeren Aufenthalt zum Wandern und Fahrradfahren. Für Familien mit kleinen Kindern dürfte die Anlage hingegen weniger geeignet sein.