Waldcamping Erzgebirge Amtsberg

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Einsam im Wald gelegen und deshalb sehr ruhig ist dieser Platz, nur gelegentlich und abhängig von der Windrichtung ist auf den hinteren Platzteilen die mehrspurige B 174 als Hintergrundgeräusch zu hören.

Die Betreiber haben vor ein paar Jahren, begleitet von entsprechendem Getöse in den sozialen Medien, ihr Betriebskonzept umgestellt, nunmehr sind nur noch Erwachsene hier erlaubt.

Zur Ruhe, aber auch zur Sicherheit trägt zudem der Umstand bei, dass das Einfahrtstor ständig verschlossen ist, die Gäste erhalten natürlich (gegen Kaution) einen Schlüssel.

Nach einem unkomplizierten Empfang bestand Gelegenheit, sich umzusehen und einen der rund 90 eher großzügigen Plätze auszuwählen. Wegen des Baumbeatandes im hinteren Bereich und links von der Einfahrt findet man dort schattige und halbschattige Plätze. Wer ganztags Sonne möchte, wird im vorderen rechten Bereich fündig.

Hunde (max. 2, gesonderte Berechnung) sind erlaubt.

Sanitäranlagen

Der Campinggast findet gute und zahlenmäßig ausreichende Sanitäranlagen vor, diese waren jederzeit sauber und gepflegt, was im Übrigen auch für das gesamte Areal gilt. Für die Duschen braucht man Münzen (Verbrauchssteuerung mit unterbrechbarem Wasserfluss), die Anmietung eines Privatsanitärs ist möglich.

Versorgung

An der Rezeption sind erzgebirgstypische Produkte, unter anderem Arbeiten der Holzmanufaktur, erhältlich.

Brötchen können für den nächsten Morgen vorbestellt werden, Propangas 11 und 5 kg (grau) ist verfügbar; weitere Versorgungsmöglichkeiten direkt am Standort gibt es nicht.

Wasserzapfstellen sind gut erreichbar, Strom kommt aus der 16A/CEE-Dose (Abrechnung nach Verbrauch), und Mobilfunk ist performant (5G). WLAN gibt es, wohl wegen der ortsfernen Lage und der daraus resultierenden mangelnden Bandbreite, nicht.

Fazit

Ein Detail könnte verbessert werden: die Zahl der Spülmöglichkeiten würde ein Upgrade vertragen. Das ändert nichts daran, dass Waldcamping Erzgebirge ein liebevoll betriebener Platz zum Wiederkommen und Wohlfühlen ist, wenn man Ruhe und Entspannung sucht; wer Trubel möchte oder auch, wer ihn verbreiten möchte, ist hier falsch.

Minicamping Schonewille

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Konzept des Platzes ist „50+“, er ist also für ruhesuchende ältere Gäste gedacht, die auf ein in drei Teile untergliedertes Gelände treffen:

Unmittelbar rechts von der Einfahrt die Wohnmobilstellplätze, hier ist der Bereich, in dem das Fahrzeug stehen soll, geschottert, rechts und links Rasen. Die Areale sind voneinander durch Hecken abgegrenzt. Insbesondere auf den Hinteren ist Ausgleich erforderlich, wenn man gerade stehen will.


Es folgt, durch Hecken und Buschwerk abgegrenzt, der Bereich für Wohnwagen mit großzügigen Stellflächen, auf denen bereits der Vorzeltbereich mit Kunstrasen versehen ist und für die Räder des Anhängers Platten verlegt sind. Hier steht man schattig bis halbschattig, je nach Platzwahl. Sowohl auf diesem als auch auf dem dritten am Seerosenteich gelegenen und ähnlich gestalteten, aber mit weniger Bewuchs versehenen Teil sind Wohnmobile nicht vorgesehen und das separate Abstellen des PKW ist obligatorisch.


Die wirklich liebevolle Geländegestaltung mit Wegeverbindungen neben den Büschen und ein paar Sitzecken schaffen eine selten angetroffene Wohlfühlatmosphäre, und auch an Details ist gedacht, zum Beispiel eine nicht störende Wegebeleuchtung.

Die nahe Autobahn störte wider Erwarten nicht, je nach Wetterlage hört man sie kaum bis gar nicht, nur selten ist sie als Grundrauschen gegenwärtig.

Sanitär

Gut gepflegt und ausreichend vorhanden, mehr kann man eigentlich über Camping-Sanitär nicht sagen, hier führen die vier Kabinen (Dusche, WC, Waschbecken), die zusätzlich zu anderen Dusch- und Toilettenräumen (dort auch Waschmaschine und Trockner) vorhanden sind, mit dazu, dass der Platz die maximale Punktzahl erhält.

Versorgung

Der Strom (16A/CEE) wird nach Verbrauch abgerechnet, WLAN ist kostenlos (5 GHz), Mobilfunk funktioniert. Einkaufen ist möglich entweder im Ort selbst, hier wird man auch gastronomisch fündig, oder im ebenfalls mit dem Fahrrad erreichbaren Hogeveen. Am Platz gibt es das „Teehaus“, in dem man Getränke und einige andere Produkte findet (Selbstbedienung auf Vertrauensbasis). Hier liegt auch umfangreiches Informationsmaterial über die Umgebung aus.

The Eppstein Project

etwas anders …

Der ursprüngliche Platz wurde Anfang der 1970er Jahre als „Taunus-Camp“ auf alten Streuobstwiesen angelegt, und viele der Bäume sind immer noch vorhanden, sozusagen zur „unmittelbaren“ Versorgung der Gäste mit Obst.

2021 haben neue Betreiber das Gelände übernommen – mit neuem Konzept. Sie sehen es nicht „nur“ als Campingplatz. Komfortables Camping unter dem Begriff „Lodging“ mit einem Focus auf Nachhaltigkeit steht auf ihrem Plan, „Wine & Dine“ wird angeboten, und es kann passieren, dass samstagsabends eine Band spielt, ein Barista (selbst Camper auf dem Platz) seine Kaffeekreationen feilbietet, ein Sushi-Koch das kulinarische Angebot vervollständigt und ein regionaler Winzer seine Produkte zur Verkostung anbietet.

Das ist nicht wirklich störend, nach eigenen Aussagen achten die Betreiber darauf, dass auch die Lautstärke der Bands „campingverträglich“ ist, und gegen 22:30 Uhr ist ohnehin Ruhe.

Die Südausrichtung des Hanges stellt insbesondere im oberen Bereich des steil ansteigenden, fast 7 ha großen Geländes sonnige Plätze sicher, wer Schatten oder Halbschatten sucht, ist auf den unteren vermutlich besser aufgehoben. Das Gelände ist terrassiert, insbesondere von den oberen Stellplätzen an der „Apfelallee“ hat man einen idyllischen Blick über das Tal, ohne dass das Fahrzeug der Nachbarn diesen stören würde; dies lässt, trotz der eigentlich nicht großen Stellplätze, ein angenehmes Platzgefühl entstehen.

Es gibt zwar auch Stellplätze mit Schotterfläche oder nur Rasen, aber eine große Zahl hat Wasser und Strom direkt am Platz und ist befestigt – nicht nur dort, wo das Fahrzeug steht, sondern auch im Markisen-/Vorzeltbereich (> Foto). Es empfiehlt sich, diese Begrenzung nach vorne hin auch einzuhalten, sonst kommt nämlich der an- oder abreisende Nachbar auf der gleichen Terrasse mit seinem Fahrzeug nicht vorbei.

befestigter Terrassenplatz an der Apfelallee



Das Gelände steigt über circa 100 Meter steil an, die Zufahrten sind kurvig, deshalb kann man den Service nutzen, dass der Wohnwagen mit dem Traktor auf den Platz gezogen wird. Die Terrassen ganz oben sind auch für größere Wohnmobile erreichbar, auf den mittleren kann das schwierig werden. Damit man bei langem Radstand nicht mittig aufsetzt oder bei großem Überhang mit diesem, sollte man sich die Zufahrt vorher ansehen.

Sanitär

Die Betreiber haben nicht nur eine Aufwertung der Anlage versprochen, sie setzen sie auch um. Die Sanitäreinrichtungen wurden beziehungsweise werden erneuert und entsprechen einem modernen Standard; Desinfektion für Toilettensitze ist vorhanden, die Duschen sind ausreichend groß. Im oberen Bauwerk gibt es allerdings nur ein Urinal und zwei Geschirrspülmöglichkeiten. Eigentlich waren die Einrichtungen auch immer sauber (Reinigung einmal täglich), allerdings nicht am Morgen nach einem Event, in diesen Fällen erscheint es angezeigt, einen zusätzlichen Reinigungsturn einzuschieben.  

Originell sind die auf dem Gelände vereinzelt zu findenden „Outdoor-Duschen“: Hier kann man unter freiem Himmel, aber sichtgeschützt, Duschen.

Insgesamt erscheint allerdings das Verhältnis zwischen Anzahl der Toiletten und der der Gäste auf knapp 200 Stellplätzen auch nach Fertigstellung des Sanitärhauses Mitte zumindest bei Vollbelegung des Platzes, insbesondere auch unter Ansehung der ganz oben gelegenen Zeltplätze, als problematisch.

Entgelte für die Nutzung der Einrichtungen entstehen nicht, auch – in der Zeit heutiger Energiekosten erstaunlich – Waschmaschine und Trockner waren kostenlos.

Versorgung

Strom gibt es mit 16A (CEE/Pauschalabrechnung), Mobilfunk funktioniert. WLAN gibt es zwar nur im Bereich der Rezeption und des Sanitärbaus, aber angesichts der Topografie und der Größe des Geländes kann eine Vollversorgung auch nicht erwartet werden.

Der Biergarten öffnet freitags und samstags (April bis Oktober, wetterabhängig). Grundbedarf (natürlich auch Wein) bietet der Hofladen, Brötchen gibt es auf Vorbestellung, und das knapp 3 km entfernten Niedernhausen verfügt über ein Gewerbegebiet mit diversen Einkaufsmöglichkeiten.

Umgebung

Eppstein-Project ist direkt an das Wander- und Radwegenetz angebunden, bis Eppstein ist es da nicht weit. Zu Fuß ist man in 20 Minuten an der S-Bahn, die einen nach Frankfurt bringt.

Fazit

Der Platz verfehlt zwar die vollen fünf Sterne (> Sanitär), ist aber trotzdem ein solcher zum Wiederkommen. Gäste, die eigentlich Ruhe suchen, den Blick genießen wollen, aber ein abendliches Event nicht als Störung, sondern als Bereicherung ihres Aufenthaltes ansehen, werden sich hier wohl fühlen. Das passt sowohl auf der Durchreise via A3 als auch bei einem längeren Aufenthalt zum Wandern und Fahrradfahren. Für Familien mit kleinen Kindern dürfte die Anlage hingegen weniger geeignet sein.


BurgStadt CampingPark

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Kombinierter Wohnmobil- und Campingplatz mit der Besonderheit, dass er speziell für Erwachsene (auch keine Jugendgruppen) konzipiert ist, die einen ausgesprochen ruhigen Platz ohne Animation suchen. Der Platz ist deshalb nicht nur angenehm ruhig, er liegt auch so (die etwas entfernte Straße hört man tagsüber natürlich). Wer einen ruhigen Aufenthalt möchte, ist hier richtig, auch für Übernachtungen (trotz etwas Abstand zur Autobahn) scheint mir der Platz gut geeignet.

Rezeption

Die komplette Abwicklung läuft über das Hotel, an dessen Rezeption man freundlich und professionell empfangen wird, die Abwicklung ist unkompliziert, obgleich man sich Zeit für alle notwendigen Hinweise nimmt.

Sanitär

Sanitäreinrichtungen sind ausreichend vorhanden; Reinigung fand regelmäßig statt, die Anlagen waren sauber und gepflegt.

Gelände

Der terrassierte Platz liegt am Rande von Kastellaun; anhand des Platzplans kann man sich Plätze mit oder ohne Schatten aussuchen; die großzügig dimensionierten Stellplätze sind nahezu eben. Der Untergrund ist verfestigt, sodass auch bei starkem Regen keine Schlammwüste entsteht, Plastikhäringe sind allerdings weniger geeignet.

Die Fläche befand sich in einem guten Pflegezustand.

An jeder Parzelle befinden sich CEE 16A (Strom nach Verbrauch) sowie Frisch- und Abwasseranschlüsse.

Versorgung

An der Rezeption gibt es morgens Brötchen, die man über einen örtlichen Bäcker per E-Mail am Vortag ordern kann.

Kastellaun hat ein gutes Gastronomieangebot, montags wird es allerdings eng.

Das Platzrestaurant mit Außengastronomie bietet ein gepflegtes Bier und eine ansprechende griechische Speisekarte (es gibt nicht nur Gyros).

Das Restaurant Burgwächter am Markt ist ebenfalls einen Besuch wert und hat vor Allem montags geöffnet, man sollte allerdings reservieren.

Im Hotel kann man auch als Campinggast Frühstück buchen, in unmittelbarer Platznähe (fußläufig erreichbar) und im nicht weit entfernten Gewerbegebiet findet man Getränkemarkt, Drogeriemarkt, Supermarkt und Discounter.

WLAN ist kostenlos und funktioniert gut, genau wie du Mobilfunkanbindung.

Umgebung

Fahrrad- und Wanderwege und einen Kletterwald findet man direkt ab dem Platz oder in kurzer Entfernung, das historische Zentrum von Kastellaun ist auch fußläufig erreichbar.

Minicamping De Vijver

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Natur, große Bäume, Ruhe

Auf Walcheren ist die Auswahl an Plätzen besonders groß, die wenigstens allerdings sind nicht geeignet für Familien mit Kindern. Zu diesen zählt der Minicamping de Vijver, zu dem nur Gäste ab 16 Jahren Zugang haben.

Die Einrichtung verfügt tatsächlich nur über etwa 15 Plätze, die sich über das von mächtigen alten Pappeln dominierte Gelände eines ehemaligen Gutshofs oder Landsitzes großzügig verteilen.

Die beiden Betreiberpaare haben den Minicamping 2021 übernommen und führen den Platz mit großem Enthusiasmus und Engagement.

De Vijver ist eindeutig kein Ort für Camper, die Luxus und Komfort suchen. Das Gelände strahlt, obwohl die Straße zwischen Serooskerke und Oostkapelle ab und zu zu hören ist, Ruhe und eine besondere Geborgenheit aus, ist dabei aber völlig unprätentiös. Aber selbst als Camper, die schon so manche Sanitäranlage gesehen haben, mussten wir uns an die völlig veralteten Einrichtungen des Anwesens erst einmal gewöhnen. Dies gelang in der Tat, weil die Besitzer großen Wert auf die Sauberkeit legen. Dennoch bleiben die Duschen und Toiletten das große Manko des Platzes.

Allerdings würden moderne Sanitäranlagen wohl die gesamte Atmosphäre von de Vijver verändern und vermutlich auch Besucher anlocken, die eigentlich eher zu den größeren Plätzen in der Gegend passen würden. 

Immerhin: CEE-Stromanschlüsse sind da, WLAN ist auf dem Gelände verfügbar und durchaus performant. Brötchenservice oder andere Dienstleistungen werden nicht angeboten, was man bei der Platzgröße aber auch wirklich nicht erwarten kann.

Serooskerke und Oostkapelle sind mit der Fahrrad gut erreichbar und bieten ebenso wie das etwas weiter entfernte Vrouwenpolder genug gastronomische und Einkaufsmöglichkeiten.


Kurzum, uns hat es dort sehr gut gefallen, der Spaziergang am ehemaligen Burggraben vorbei durch den Obstgarten irgendwie vielleicht ein wenig verzaubert. Wir kommen gerne wieder. Bei der Gesamtwertung von De Vijver reicht es leider wegen der unvermeidbaren negativen Sanitärbenotung nur für 4 Sterne.

wkl/jkl



Camping Landgoed Geuzenbos

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Schönster kleiner Campingplatz in den Niederlanden?

Die Anmeldung an der Rezeption ist, da die Daten schon „elektronisch“ vorliegen, das Unkomplizierteste überhaupt. So etwa: Ich bin da, gefolgt von einer freundlichen Begrüßung und der Aushändigung des Platzplanes – schon kann man auf seinen Stellplatz fahren.

Man trifft auf ein mit viel Liebe gestaltetes und gärtnerisch gepflegtes Gelände mit älterem Baumbestand und neuen Anpflanzungen, zum Beispiel auch von kleinen Obstbäumen. In einigen Jahren dürfte man das 2005 zum Campingplatz gewordene Grundstück wohl als Park bezeichnen können. Die Ränder sind naturbelassen, womit sich der Platz perfekt in die Umgebung eingliedert, beginnend mit dem am Rand abgehenden Spazierweg, der noch zum Landgut gehört und ebenfalls in einem einwandfreien Zustand ist. Über diesen Weg gelangt man in das Feuchtgebiet Mantigerveld und zum Mantingerzand.

Die 24 teilweise halbschattigen oder schattigen Plätze sind überwiegend mit einem befestigten Bereich für den Vorzelt- bzw. Markisenbereich ausgestattet; da die gesamte Fläche ansonsten Rasen ist, wirken die ohnehin schon relativ großzügigen Plätze noch geräumiger.

Die Blockhütte gegenüber dem Sanitärbereich bietet Information zur Umgebung, Wanderwegen und Fahrradrouten. Zudem – vorher noch nicht angetroffen – sogar Leihstühle für eventuelle Besucher.

Hunde sind erlaubt, im Waldteil des Landguts dürfen sie frei laufen.

Vor dem Gelände führt eine Straße vorbei, auf der jedoch schon tagsüber kaum Verkehr wahrzunehmen ist, das Areal selbst ist autofrei, das Zugfahrzeug darf nur bei An- und Abreise hierhin, und es ist nur für erwachsene Gäste bestimmt. Diese Kombination sorgt für eine wirklich einzigartige Ruhe.

Sanitär

Die modernen, solarunterstützten Sanitäranlagen werden regelmäßig gereinigt, sind sauber und in ausreichender Zahl vorhanden.

Versorgung

Auch in diesem Bereich gibt es etwas besonders Erwähnenswertes: das Stromkonzept; man kann sich bei der Anmeldung aussuchen, ob man 6A Strom oder mehr haben möchte, ein Grundverbrauch ist im Stellplatzpreis enthalten, Mehrverbrauch wird abgerechnet – eine sehr faire Lösung. WLAN ist nicht nur kostenlos, sondern auch ausgesprochen leistungsfähig, da braucht man die gut ausgebaute Mobilfunkkapazität eigentlich nicht.

Für die Fahrräder bietet die Anlage einen gesonderten Abstellraum mit Lademöglichkeit.

Fazit

Das Prädikat „Schönster kleiner Campingplatz …“  wurde Het Geuzenbos 2022 vom niederländischen ACSI verliehen; ich kenne nicht alle Plätze in den Niederlanden, aber ich würde wohl zum gleichen Ergebnis kommen.

Der Platz ist autofrei und nur für Erwachsene bestimmt; dieses Konzept gepaart mit der liebevollen Platzführung und -pflege durch die Betreiber macht das Campingerlebnis hier nahezu perfekt. Ruhe und angenehme Kommunikation mit freundlichen Mitcampern, gegenseitige Rücksichtnahme und naturnahes Ambiente tragen sicher zur Prämierung durch den ACSI bei. 

Eigentlich schreibe ich selten Bewertungen wie diese mit fünf Sternen, bei denen nicht doch eins oder mehrere Details anzumerken sind. Beim Landgoed Geuzenbos gibt es ein solches Detail aber nicht: Das ist einfach ein gut geführter, schöner und ruhiger Platz zum Wohlfühlen und Wiederkommen.

Nachdem diese Beschreibung verfasst wurde, hat sich eine Änderung insofern ergeben, als der Platz seit 1. Januar 2023 unter neuer Leitung ist.

Ruhrcamping Essen

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Idylle im Pott

Nachdem wir erstmalig im Juli 2021 kurz vor der Hochwasserkatastrophe beim Ruhrcamping Essen zu Gast und schon damals wirklich sehr angetan waren, gab es viele Gründe, dort erneut ein paar Tage zu verbringen. Ein kleiner und feiner Platz, eine tolle Lage mit dem Ruhrradweg gleich gegenüber, ruhig und dennoch im Herzen des Ruhrpotts gelegen.

Ziemlich genau ein Jahr nach unserem ersten Besuch waren wir also wieder da, und wieder begeistert. Mehr oder weniger unverändert präsentiert sich das Campinggelände nach Flut und Renovierung in bekannter Aufmachung. Das Unisex-Sanitärgebäude bietet modernen Standard, Duschen mit reichlich Wasser und regulierbarer Temperatur sowie zweimal zwei geschlechtergetrennte, saubere, recht enge Toiletten. Die Stellplätze auf der gemütlich gestalteten Wiese sind nicht allzu groß, zumindest auf den besonders begehrten Terrains in der ersten Reihe kommt jedoch drei Meter von der meist gemächlich dahinfließenden Ruhr entfernt kein Gefühl der Enge auf – einfach nur schön. Der freundliche Platzwart Uwe steht beim Einparken und allen anderen Belangen hilfreich zur Seite und überreicht den Schlüssel für die Eingangstore – der Platz ist somit nur für Campinggäste zugänglich.

Gelungen ist den Inhabern des Platzes die Mischung zwischen „normalen“ Campern mit Wohnmobil oder Caravan und den Mietern der originellen Bauwagen oder des historischen Wohnmobils. Alle zusammen bilden, wohl positiv beeinflusst vom einzigartigen Charme des Ruhrcampings, eine freundliche Community auf Zeit. Das Ü-16 Konzept der Betreiber und die Autofreiheit des Platzes tragen zur Atmosphäre bei.

Von Autoverkehrslärm völlig verschont, könnte der eine oder andere sich vielleicht durch die Geräusche der den Flughafen Düsseldorf anfliegenden Maschinen gestört fühlen. Wir empfanden das nicht so, zumal die Flieger nur hin und wieder diese Route zu nehmen scheinen. Da waren die sich scheinbar schnell ausbreitenden endemischen Nilgänse manchmal lästiger.  

Sanitär

Perfekt ist auch der Ruhrcamping nicht: Mit nur zwei Waschbecken sowie zweimal zwei nicht besonders geräumigen WCs im Sanitärraum kommt es in den Stoßzeiten zu Wartesituationen. Die Duschen sind zwar groß genug, aber es fehlen Haken und der Platz, die Kleidung innen trocken aufzuhängen. Nicht jeder oder jede möchte sich in einem Unisex Gebäude vor der Dusche entkleiden.

ausreichend Duschen, nur zwei Waschbecken

Versorgung und Umgebung

WLAN und Mobilfunk sind in Ordnung, Strom gibt es mit 16A.

Die Umgebung bietet reichlich Möglichkeiten der Freizeitgestaltung. Natürlich gleich nebenan die Stadt Essen mit zahlreichen Optionen. Oder über den Radweg einfach die Ruhr entlang fahren, immer wieder erstaunlich, wie grün der Pott geworden ist. In wenigen Minuten erreicht man vom Platz aus die S-Bahn Station Essen-Horst und anschließend über Steele das gesamte Nahverkehrsnetz des Ruhrgebiets.

Zum Einkaufen sind die üblichen Verdächtigen gleich in der Nähe und auch mit dem Rad gut zu erreichen. Gasflaschen tauschen kann man im Getränkemarkt an der Horster Straße.

Fazit

Auf konstruktive Kritik reagieren die Betreiber, der Platz ist ihnen eine Herzensangelegenheit, und so wird er geführt. Ruhrcamping Essen ist ein toller Platz mit viel Flair und zählt zweifellos zu unseren Lieblingszielen in der Nähe. Wir sind der Meinung, dass dieser Platz auch unter Berücksichtigung der Details im Sanitärbereich insgesamt fünf Sterne verdient – immer wieder gerne.

Campingplatz Moselhöhe

Ruhe mit Aussicht

Der von einem niederländischen Besitzerpaar geführte Platz am Rande des kleinen Örtchens Heidenburg bietet von vielen Stellplätzen aus aufgrund seiner terrassenförmigen Anlage eine einzigartige Aussicht über das Moseltal hinweg (die Mosel selbst sieht man nicht) auf die Höhen der Eifel.

Der Empfang an der Rezeption war freundlich, kurz danach erfolgte der Stromanschluss (16 A CEE); der Kasten für diesen ist verschlossen, da die Abrechnung nach Verbrauch erfolgt; das muss man wissen, wenn man frühmorgens wieder abreisen will, vor neun Uhr geht das nur dann, wenn der Strom am Vorabend abgeklemmt wurde. Die Areale sind nicht zu klein, teilweise leicht abfallend, da ist mehr Nivellierung gefordert als üblich.
 
Die wirklich schattigen Bereiche am Rand des Platzes sind überwiegend in der Hand der Dauercamper, einige wenige Plätze bieten aber zumindest die Möglichkeit, das Fahrzeug so zu stellen, dass es sich nachmittags und abends nicht allzusehr aufheizt. Auf den jeweils vorne gelegenen Terrassenplätzen ist man da in seiner Wahl allerdings nicht ganz frei, hier sollen die Gefährte längs stehen, um die Aussicht der Hinterlieger auf gleicher Ebene nicht komplett zu verbauen.

Versorgung

Die Mobilfunkqualität ist im unteren Bereich anzusiedeln, WLAN gibt es zwar, ist aber extrem teuer, das ist etwas aus der Zeit gefallen. Die Sanitäranlagen entsprechen einfachem Standard und wurden gereinigt. Gut gemacht ist der Spülbereich mit Abtropfsieb, schwenkbarer Gastro-Armatur und Lappen.

Brötchen kann man per Liste bestellen, die finden sich dann praktischerweise morgens in einer Tüte (mit Namen) im Brötchenschrank. Die Betreiber bewirtschaften auch das nur abends öffnende Restaurant mit kleiner Speisenauswahl am Platz.

Heidenburg selbst verfügt über einen Dorfladen und eine Dorfkneipe, für die zwar Öffnungszeiten angegeben waren, jedoch nicht realisiert wurden. Zum Einkaufen muss man ins 10 km entfernte Thalfang fahren, hier beginnt auch die über Heidenburg führende Buslinie nach Trier; an Schultagen fährt der ab und zu, in den Ferien kaum und sonntags kommt der erste Bus montags.

Fazit

Die Platzbetreiber geben sich sichtlich Mühe, den Aufenthalt angenehm zu halten.

Nachts hört man wirklich überhaupt nichts, wer viel Ruhe sucht, ist hier für ein paar Tage gut aufgehoben und kann die Aussicht genießen oder auch die vielen Wandermöglichkeiten nutzen. Obgleich ein kleiner Pool und ganz am unteren Ende des Geländes auch ein Kinderspielplatz vorhanden sind, dürfte der Platz für Familien mit Kindern wohl eher weniger geeignet sein.

Ich werde den Platz wahrscheinlich nochmal besuchen.

Camping Burg Lahneck

Hoch über Rhein und Lahn, unmittelbar neben der Burg Lahneck aus dem 13. Jh., liegt dieser gut geführte Platz mit Blick auf die Flüsse und die Stadt Lahnstein. Aufgrund des Konzepts eignet er sich für Ruhesuchende, Familien mit Kindern werden hier eher keine Erfüllung finden.

Rezeption

Der Empfang ist freundlich, der Betreiber hat konkrete Vorstellungen über die Platzführung, die entsprechenden Bewertungen waren für mich ein Grund, diesen Platz zu besuchen, weil dies letztlich in meinem Interesse ist: Das Fahrzeug wird so positioniert, dass Privatheit sicher gestellt ist. Es gefällt vielleicht nicht jedem, dass die Besucher ihre Fahrzeuge nicht wild hinstellen können, ich fand die dadurch entstehende Platz-Atmosphäre jedoch angenehm, es entstehen großzügige Stellplätze.

Sanitär

Die Sanitäranlagen dürften aus den 60er Jahren stammen und sind als zweckmäßig zu bezeichnen, waren aber immer sauber (Dusche gegen Gebühr).

Gelände

Das Gelände ist etwas abfallend, teilweise terrassiert. Besten Ausblick (oberes Foto) hat man von den sonnigen Plätzen zur Rheinseite; rechts von der Rezeption Richtung Burg und Lahnmündung liegt der Bereich mit altem Baumbestand und somit der Möglichkeit, Schatten zu finden.

Dort gibt es keinen unmittelbaren Rheinblick.

Der Platz ist tags und nachts ruhig, die rechtsrheinische, durch Lahnstein führende Bahnlinie störte mich nicht, die linksrheinische hört man ohnehin so gut wie nicht. Inwieweit das Freibad Auswirkungen auf die Plätze zur Rheinseite hat, konnte ich nicht beurteilen, da es pandemiebedingt geschlossen war.

Versorgung

Strom 16A (Verbrauchsabrechnung); kein WLAN; die Mobilfunkversorgung ist in Ordnung; zum Zeitpunkt meines Besuchs (wohl coronabedingt) kein Shop/kein Brötchenservice.

Direkt am Platz neben dem öffentlichen Freibad liegt ein Restaurant (mit großer Terrasse) , das allerdings nicht geöffnet hatte; ein fünfminütiger Fußweg führt zum Restaurant an der Burg (mit Biergarten).

Discounter finden sich in der Umgebung, großer Supermarkt, Gastronomie und Einkaufszone in Lahnstein.

Umgebung

Lahnstein ist zu Fuß zu erreichen, ein Weg führt serpentinenartig neben der Burg ins Tal, ein weiterer, sehr steil und mit Treppen, neben dem Schwimmbad. Auf beiden Wegen ist festes Schuhwerk angezeigt. Mit dem Fahrrad geht es nur über die öffentliche Straße, der Rückweg ist ohne elektrische Unterstützung recht anspruchsvoll.

Diverse Wander- und Radwege in der Nähe; ÖPNV-Haltestelle mit direkter Anbindung nach Koblenz 500 m entfernt.


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